Wolfgang Oschmann

Ich wurde 1954 in Würzburg geboren und bin mit Christine Oschmann verheiratet. Wir haben drei Söhne. Bereits als Jugendlicher interessierte mich die Bearbeitung von Holz und speziell das Schnitzen.

Erste kleine Figuren entstanden, bearbeitet mit dem Taschenmesser, später habe ich auch Hände oder Arme aus Ästen oder Baumstämmen gefertigt.

Nach dem Abitur begann ich das Studium der Geologie und Paläontologie. Nebenbei arbeitete ich bei dem freischaffenden Künstler Jörg Rother um meine finanzielle Situation aufzubessern. Die zunächst als reiner Erwerbsjob gedachte Tätigkeit begeistere mich aber sehr. Unter seiner Anleitung und Mithilfe entstanden einige Konsolen- und Brunnenfiguren. Die größte, etwa 2,30 Meter hohe Figur war das Duplikat der Katharina auf dem Katharinenbrunnen in der Marktgemeinde Sommerhausen bei Würzburg. Das Original aus Sandstein wurde durch Verwitterung und Frostsprengung zerstört. Das Duplikat ist aus Muschelkalk gefertigt.

In dieser sehr schönen und lehrreichen Zeit konnte ich auch miterleben wie schwierig das Leben als freischaffender Künstler ist und wie problematisch sich die Auftragsbeschaffung gestaltet. Darum widmete ich mich zunehmend meinem Studium. Die Arbeit als Geologe und Paläontologe verlief sehr erfolgreich und nach Promotion und Habilitation folgen 1994 und 1998 Professuren an den Universitäten Tübingen und Frankfurt. Für Schnitz- und Steinmetzarbeiten war nun leider keine Zeit mehr. Die Arbeiten mit Holz beschränkten sich auf die Herstellung von Figuren und Spielsachen oder später auch Langbögen für die Söhne.

Mit den Jahren merkte ich, dass mir das handwerkliche Arbeiten fehlte. Deshalb habe ich vor einigen Jahren in meiner Freizeit begonnen wieder mit Holz zu arbeiten. Nach einigen Masken und kleineren Figuren wurden die Stücke langsam größer und ich begann Baumstämme zu bearbeiten. Zusätzlich zur Bearbeitung von Holz habe ich auch angefangen mit Ton zu modellieren. Zum Erlernen der Technik habe ich zweimal einen Kurs im Atelier von Prof. Linke in Flonheim besucht.

Von Freunden wurde mir nahegelegt mit meinen Figuren die Öffentlichkeit zu suchen. Da ich jetzt nach 40 Berufsjahren in den Ruhestand gehe sehe ich für die Zukunft meinen Schwerpunkt weiter im Schnitzen und Tonmodellieren.